Die im Jahre 1977 im Süden der Stadt Fokschan durchgeführten archeologischen Ausgrabungen belegen, dass die aktuelle bebaute Fläche der Stadt schon im Neolithikum bewohnt wurde, die Funde sind der Körös-Kultur zuzuordnen (ca. 5000 v.Ch.).
Desweiteren wurden hier dakische Schätze aus den Jahrhunderten III-II v.Ch. entdeckt, bestehend aus römischen Kaisermünzen, und weitere Funde der Karpen- und Sarmatenkultur aus dem II-III. Jh. n.Ch. Das Gebiet der heutigen Stadt wurde stark der Invasion der Goten, Hunen, Slawen und Tatren ausgesetzt.Sie ist im XVI. Jahrhundert zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden (am 30. Januar 1575, als Woiwod Alexander aus der Walachei in einer Aufzeichnung zeigt, dass er bei Fokschan vom Woiwoden Johann betrügerisch geschlagen worden ist), die Siedlung am Fluss Milcov ist viel älter.
Bis zum XVII. Jahrhundert wurde Fokschan in den Urkunden als Dorf erwähnt, nach 1615-1620 taucht die Bezeichnung Markt auf, sodass es mit der Zeit die bedeutendste Siedlung zwischen Trotuş und Râmnicu Sărat wurde, eben weil es an der Kreuzung der Handelswege, die die Walachei mit den restlichen Ländern West- und Osteuropas verbanden, lag.
Die erste Urkunde, die die Existenz der Fokschaner Siedlungen erwähnt, wurde vom Woiwoden der Großen Walachei/Muntenien Alexander der II. Mircea erstellt. Im vom Januar 1575 datierten Freibrief wird auf eine Schlacht aus dem Jahr 1572 hingewiesen, seitdem man über das urkundlich belegte Fokschan sprechen kann. Weil die Siedlungen sich eben an der Grenze zwischen Moldau und der Walachei befanden, entstanden hier im Laufe der Zeit zwei gleichnamige Städte: das Fokschan der Walachei und das Fokschan der Moldau. Um das Jahr 1641 beschrieb ein anonymer Reisende Fokschan als eine große Stadt, die „eben an der Grenze der Moldau zur Walachei liegt, die durch ein Bach, oder besser gesagt durch einen Sumpf, über die eine Brücke gebaut ist, voneinander getrennt sind.“
Das Bach war eigentlich Folge der Umlenkung eines Teils des Milcovs, das anfangs eine Mühle betrieb, nach 1831 aber sich völlig verschlämmerte. Am 1. Januar 1848 wurde die Zollstelle zwischen Moldau und der Walachei aufgehoben, sodass Fokschan seine diesbezügliche Rolle verlor. Nach der Wahl von Alexandru Ioan Cuza zum Woiwoden in den beiden Fürstentümern, erließ dieser am 10. Juli 1862 ein Dekret, das Folgendes reglementierte: „die zwei Teile der Stadt, diesseits und jenseits des Flusses Milcov werden von nun an eine einzige Stadt bilden, die zur Kreishauptstadt von Putna erhoben wird“. Zwischen 1859 und 1862 funktionierten in Fokschan der Zentrale Gesetzgebende Ausschuss für die zwei Fürstentümer, der Kassationshof von zwei Präfekturen (Putna und Râmnicul Sărat), zwei Gerichte, zwei Polizeiämter, zwei Stadtverwaltungen.
Die Fahne der Zivilgarde Fokschan
Die Zeit zwischen Einigung und Erlangung der Unabhängigkeit stellte eine Blüteperiode dar. 1866 wurde das Gymnasium erbaut, heute das Nationalkolleg „Unirea“, 1867 das kommunale und kreisliche Krankenhaus, 1873 der Öffentliche Garten. Das Ende des XIX. Jahrhunderts und der Anfang des XX. Jahrhunderts erlebten ebenfalls eine Blütezeit, es wurden die Philharmonie „Doina Vrancei“ (1907), die Öffentliche Bibliothek (1912), das Theater „Major Gheorghe Pastia“, eingeweiht 1913, der Justizpalast, gegründet.
Am 30. Dezember (1881) fand in Fokschan der Erste Zionistische Weltkongress statt. Am 8. September unterzeichneten die Vertreter der Roten Arme und die der Zentralmächte in Fokschan den Waffenstillstand. In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich die Stadt weiter, es entstanden: eine Elektrische Fabrik, das Volksathenäum “Major Gheorghe Pastia“, das Gebäude der Nationalbank in neoklassizistischem Stil, der Telephonpalast, zwischen 1924-1926 das Mausoleum der Fokschaner Helden, das Denkmal der Helden des Regiments 10 Dorobanţi (1930), das Wasserversorgungs- und Straßennetzt wurde verbessert.
In der Zwischenkriegszeit war die Verschärfung der rechtsextremistischen Bewegungen durch den Antisemitismus gegenüber der großen jüdischen Gemeinde der Stadt zu spüren. Die 1925 (in Fokschan) geschlossene Ehe zwischen Corneliu Zelea Codreanu und Elena Ilinoiu war eindeutig politischer Prägung. Reden antisemitischen Inhalts wurden gehalten, Geschäfte der jüdischen Gemeinde wurden zerstört.
Nach 1950 erlebte die Industrialisierung einen Aufschwung, mit unmittelbarer Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum, auf die Wanderung der Landbevölkerung in die Städte, auf die Urbanisierung: es entstanden die ersten Wohnblockviertel (Stadtteil Bahnhof, Stadtteil Süd, Stadtteil Bahne, Stadtzentrum), und die industrielle Zone, die sich stufenweise entwickelte, nahm allmählich Gestalt an, es wurden der Konfektionsbetrieb (heute SC Incom SA), der Holzproduktenbetrieb (1963) (SC Mopaf SA), die Fabrik für Vorrichtungen, Stanzen, Matritzen, Splitterwerkeuge (1971) (SC Romseh SA), der Betrieb für elektrische Apparatur (SC Instaelectric SA), Betriebe zur Weinherstellung, -verarbeitung und –verwertung (S.c. Vinicola S.a., S.C. Vincon S.A.), der Kunstverarbeitungsbetrieb (1974) (Uniplast-R S.R.L. (1973), der Betrieb für Emailbehälter (1979) (S.C. VEF S.A.), der Metallurgische Betrieb (Metanef), Leichtindustriebetriebe (S.C. Heim-Milcov S.A., Baumwollspinnerei (1981), EFECTOFIL SA (1991)), sowie Lebensmittelbetriebe (Milch, Fleisch, Gemüse und Obst) gebaut.