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Das Stadttheater ”Major Gh. Pastia”

 

Standort: Str. Republicii, Nr. 77
"... Aus dem Wunsch heraus, in irgendeinem Maße zur Aufklärung und Bildung des rumänischen Volkes beizutragen, dem ich mich mit dem ganzen Herzen widmete, durch ehrliche Arbeit, zunächst in der Armee, wo ich als begeisterter Patriot diente, und weiterkämpfte, selbst nachdem ich im Unabhängigkeitskrieg verletzt worden war, Tatsache, in deren Anerkennung mir mehrere Auszeichnungen verliehen worden sind, unter denen auch die goldene „Soldatentugend“, an meine Brust von der Majestät, dem König Carol angeheftet, auf dem Schlachtfeld in Bulgarien. Nachdem ich die Armee verlassen hatte, beschäftigte ich mich mit Landwirtschaft, wo ich hart schuftete, und regelmäßig Entbehrungen erlitt; seit über 40 Jahren ist es mir klar geworden, dass Fokschan eine Kulturstätte braucht, und fand den Weg, aus meinen Ersparnissen und mithilfe der Bemühungen meiner Bürger, im Jahre 1908 ein Theater zu errichten, gelegen im Zentrum der Stadt, in meiner Heimatstadt, das als Kultur- und nationale Bildungsstätte dienen sollte.“ (Auszug aus dem Testament des Fokschaner Majors Gh. Pastia)
Trotz seiner bescheidenen Dimensionen, erlebte Fokschan Ende des XIX. Jahrhunderts einen echten kulturellen Aufschwung, dank dem Engagement und der harten Arbeit der lokalen Intellektuellen und Theaterliebhaber, wie Ion Lupescu .
Um dieser neuen kulturellen Anregung entgegenzukommen, wurden Kulturbegeisterte mit der Notwendigkeit der Gründung eines Theatergebäudes konfrontiert. Neben der Frage nach dem geeigneten Standort, verschärfte sich das Dilemma der Betroffenen wegen des Verschwindens, im Jahre 1906, des alten Theatergebäudes (das 1871 von dem Schauspieler Ioan Lupescu errichtet worden war). Unter diesen Umständen leistete der Philanthrop Major Gh Pastia, gebürtig in Fokschan, seinem Wunsch Kultur zu popularisieren und die Massen zu erziehen Folge und spendete der Gemeinde Fokschan einen großzügigen Geldbetrag (über 500.000 Lei), um ein modernes Gebäude zu errichten.
Der Grundstein des zukünftigen Bauwerks wurde im Rahmen einer Zeremonie am 11. Oktober 1909 gelegt. Anläßlich dieser Feierlichkeiten wurde auch eine Gedenkmünze mit dem Namen des Architekten CC Ciugolea geprägt (Vorderseite - "Stadttheater Fokschan, gebaut im Jahr 1909" und auf der Rückseite - "Großspender Major Gh. Pastia, Bürgermeister der Stadt I.G. Poenaru, Ingenieur Gh Vasilescu"), während der Bauunternehmer des Projektes der Architekt Simion Vasilescu war.
Das Theatergebäude im Barockstil wurde 1913 fertiggestellt; es ist eine Miniatur-Nachbildung der Nationaltheater in Iaşi und Odessa.
Am 21. November öffnete das Theater seine Tore, die ersten Aufführungen waren: „Fântăna Bladuziei” (Der Brunnen Bladuzia) von Vasile Alecsandri und „Pe malul gârlei” (Am Bachufer) vom Fokschaner Olănescu- Ascanio .
1927 verfügte das Theatergebäude über eine anspruchsvolle und moderne Ausstattung, sein Instrumentarium umfasste: eine bewegliche Bühne, barocke Möbel, dekorierte Bühne, abendländischer Vorhang – inspiriert von den großen europäischen Städten Berlin, Paris und Brüssel. Das Theater war des Weiteren auch mit Zentralheizung und Klimaanlage ausgestattet, 1927 wurde es an das öffentliche Wassernetz angeschlossen.
Das Gebäude besteht aus drei Etagen und einem Untergeschoss. Die Parterre umfasst die Haupthalle mit den Treppen zur Etaje und Garderobe. Auf der ersten Etage gibt es eine Empfangshalle, einen Sperrsitz und die Bühne. Vom Foyer führen zwei Seitentreppen bis zur Loggia und zum Balkon. Der Eingang verläuft durch ein sechs-säuliges Portal, mit Kompositkapitell, das einen Balkon im Obergeschoss stützt. Die Bühne hat eine rundbogenartige Öffnung mit reichen, vergoldeten Blumenverzierungen aus Stuck. Der Zuschauerraum verfügt über eine gewölbte Decke, mit vergoldeten Blumenverzierungen aus Stuck und Engelchen. Die Fassaden sind gleichmäßig mit Planzenverzierungen, Stylobaten, Fenstereinrahmungen, Bossen dekoriert. Das Dach verfügt über ein Dachgeschoss und ist mit Dachfenstern versehen.
(Nationale Kulturerbe Kreis Vrancea – Museum)
Trotz seines jahrzehntelangen Bestehens und trotz all dem, was ihm über die Zeit hinweg widerfuhr, ist dieses Gebäude auch heute ein Symbol des Vranceaer Stolzes und Kultur.